FREI LUFT GALERIE II

27 Positionen im Stadtraum Fürth vom 29.5 bis 25.9.2022

Unter https://senf.xyz/events/freiluftgalerie findet ihr die digitale Karte mit allen Positionen. Zu jedem Ort findet ihr dort Informationen zu den Künstler:innen und ihren Kunstwerken. An den meisten Orten sind Aufkleber mit QR-Codes, die direkt zu den Werken auf der Karte führen.

 

Den Flyer mit einer Übersichtskarte könnt ihr HIER herunterladen.

Die FREI LUFT GALERIE II wurde durch die Stadt Fürth, den Bezirk Mittelfranken, das Land Bayern und die Zumikon Kulturstiftung gefördert.


01 »Happy Birthday!« von Johannes Billich

kuratiert von Ferdinand Roscher / nur am Eröffnungstag auf der Kulturterrasse

Der Fürther Pianist und Komponist Johannes Billich (*1981) überschreitet spielend die Grenze zwischen improvisierter und komponierter Musik. Ein wichtiger Bezugspunkt stellt für ihn die lebende brasilianische Legende Hermeto Pascoal dar, dessen Musik ihn seit seiner Studienzeit intensiv beschäftigt und die er inzwischen organisch mit seiner ureigenen Klangsprache verknüpft hat. Vor einem Vierteljahrhundert komponierte Pascoal den „Calendário do Som“ – 366 Stücke, für jeden Tag des Jahres eines.

 

Auf der Kulturterrasse hat Johannes Billich die Geburtstagsstücke der Besucher:Innen aus diesem „Klangkalender“ gespielt.

Die Kulturterrasse findet jährlich in Zusammenarbeit verschiedenster lokaler Kulturvereine, Künstler*innen und der Stadthalle Fürth statt. Die Eröffnung der diesjährigen FREI LUFT GALERIE fand dort unter der Leitung von Ferdinand Roscher statt.


02 »Um dieser Rose willen« Street Art von Guy Palumbo

kuratiert von Lutz Krutein / Rosenstraße, Mauer des alten jüdischen Friedhofs

Rabbi Zvi Elimelech Spira von Dynów (1783–1841) schreibt in Bnei Yissaschar über den Brauch der Blumendekoration an Feiertagen aber auch über die Verzierung der Thora mit Blumen in der Bearbeitung eines Verses aus dem Midrasch: „Wie eine Rose unter den Dornen, so ist sie mir die Liebste unter den Töchtern“. Er erzählt von der Geschichte des Königs, der einen Hain mit wunderschönen Bäumen bepflanzen ließ. Er vertraute diesen einem Pächter und verreiste. Nach einer Zeit kehrte der König zurück und fand den Garten voller Dornen. Da rief er Waldarbeiter, um das Gesträuch ausrotten zu lassen. Als er jedoch die Dornenzweige näher betrachtete, bemerkte er zwischen ihnen eine einzelne Rose. Er roch ihren Duft und sein Gemüt beruhigte sich. Der König sprach: „Der ganze Garten soll verschont bleiben, um dieser Blume willen.“

Guy Palumbo (geb. 1981 Fairfax/Virginia) in ist ein in Fürth lebender Sänger und Songwriter.

guy-palumbo.com/

 

Vielen Dank an Yukhym Mashevskyy von der Israelitischen Kultusgemeinde.


03 »Krack« Spurensuche von Stephan Schwarzmann

kuratiert von Barbara Engelhard / Katharinenstr. 1a

Die 6-teilige Arbeit in den Fensterlaibungen der Turnhalle lädt ein zu einer Spurensuche über die Grenzen unserer Wahrnehmung. Mit spitzen Fingern, Archäologen gleich, werden die Schalen der Außensicht enthüllt. Vorsichtig werden Schichten abgepult und eine andere Realität freigelegt. Langsam tastend entlang des Ariadnefadens beginnt die Erkundung. Aber Vorsicht - nur nicht den Faden verlieren.

Der Fürther Künstler Stephan Schwarzmann hat an der AdbK in Nürnberg und an der Accademia di Belle Arti in Palermo studiert. Freischaffend seit 2005 betätigt er sich in den Bereichen Druckgrafik, Zeichnung, Kunst im öffentlichen Raum.

stephan-schwarzmann.com/


04 »Flying Peace« beflügelte Schuhe von Walli Popp

kuratiert von Ulrike Hofmann-Schüll / ein Baum auf dem Löwenplatz

Die Künstlerin Walli Popp bespielt mit der Installation „Flying peace“ einen Baum in der Löwengasse und möchte damit ein Zeichen für den Frieden in der Welt setzen. Der Baum, Symbol des Lebens, trägt weiße, beflügelte Schuhe, die an Friedenstauben denken lassen. Der Schuh an sich steht für Bodenhaftung, Halt und für die Verbindung mit der Erde. Versehen mit Flügeln verlieren sie diesen Halt, werden zum Symbol einer sich lösenden, fliegenden Seele. 

 

In der griechischen Mythologie ist Hermes, der Bote und Sohn des Gottes Zeus, mit beflügelten Sandalen dargestellt. Er begleitete die Seelen der Toten in die Unterwelt. Außerdem dienten ihm seine Flügelschuhe zur Flucht und halfen ihm beim Überbringen der Träume. Das Thema Flucht und der Traum vom Frieden ist aktueller und stärker denn je. „Flying peace“ schickt beflügelte Schuhe zur Flucht in eine bessere, friedliche Welt.

 

Walli Popp ist Puschendorfer Künstlerin. Sie studierte Kommunikationsdesign an der GSO FH Nürnberg und freie Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.

Seit 2006 arbeitet sie als freischaffende Künstlerin und führt Grundschüler in ihrem „Kunst-Laboratorium“ auf spielerische Art und Weise an unterschiedliche künstlerische Techniken heran. Walli Popp beschäftigt sich hauptsächlich mit der Technik der Collage. In ihren Collage-Kleider-Objekten verbindet sie Textiles und Gesammeltes mit Elementen der Malerei, der Drucktechnik, der Fotografie und der Zeichnung. Inzwischen hat sie ihren Begriff der Collage auf Installationen und ganze Raum-Situationen ausgedehnt.

wallipopp-art.de

 


05 »Luna Lightspring & the Lightrider« Rikschatour in friedlicher Mission von Moona

nur am Eröffnungstag / im Innenstadtbereich

Luna Lightspring, Hüterin des Lichts, lebt im Jahr 2142 auf der Erde. Durch die Folgen eines letzten gigantischen Krieges haben die überlebenden Menschen zuvor nicht genutzte Teile ihres Gehirns aktiviert und leben nun in Frieden und Einklang mit der Erde und dem Kosmos. Der Kosmische Rat beschließt, Luna zurück in die Vergangenheit zu schicken, um die Menschen auf ein Leben in friedlicher Koexistenz vorzubereiten.

Wham - die Hüterin reist durch die Zeit – und landet in einem kleinen Fürther Hinterhof. Dort trifft sie auf den Lightrider, die Rikscha in friedlicher Mission…

 

Mit freundlicher Unterstützung der United Kiltrunners e.V.!

Moona (Lisa Seyferth) / geb. 1985 in Erlangen

"Schon immer haben mich die Künste inspiriert und angezogen. Als Kind zeichnete ich, spielte Theater, lernte Klavier und sang im Chor. Nach einigen wilden Jahren wollte ich eine Ausbildung im künstlerischen Bereich abschließen. Wie so oft im Leben lief alles anders als gedacht und ich musste diese Ausbildung zugunsten der Familie abbrechen.

Zu diesem Zeitpunkt dachte ich: Das war's! Die Kunst hat in meinem Leben wohl keinen Platz. Aber dann meinte das Schicksal es gut mit mir und ich konnte 2014 ein Teil des Teams von SAM&more/Feuershow.de werden. So begann meine Zeit als Feuerkünstlerin. Bis Ende 2018 trat ich national und international mit SAM&more auf und sammelte einiges an Bühnenerfahrung. 2019 war Zeit für einen Umbruch, denn ich wollte als Künstlerin auf eigenen Beinen stehen lernen. Mein Showprojekt Moona Performances war geboren!"

moonaperformances.de


06 »Zugang« von Thomas Besenbeck

U-Bahn Eingang Rathaus, Kohlenmarkt 4

Das Spektrum für Zugänge ist unendlich vielschichtig in unserer Welt, es gibt für alles und jeden einen Zugang. Jeder soll und darf seine eigenen Zugänge finden im Leben, derjenige der sich dafür öffnet wird die richtigen erkennen und nutzen.

 

Thomas Besenbeck ist ein freischaffender Künstler aus Mittelfranken. Er erschafft Skulpturen, Reliefs und Bilder aus Kupfer. Metalle sind schon seit 130 Jahren ein fester Bestandteil der Familiengeschichte. Aufgewachsen ist er in einem elterlichen Eisenwarenladen und einem dazugehörigen Spenglerbetrieb. Nach seiner Lehre und Meisterprüfung zum Spengler, besuchte er immer wieder verschiedene Treib- und Kunstkurse zur Objektnachbildung in Kupfer. Die künstlerische Verbindung zum Metall war schon immer vorhanden. Seit 2019 geht er seiner großen Leidenschaft des Erschaffens diverser Skulpturen und Reliefs in Kupfer nach. Der Gedanke dahinter hat den selben Stellenwert wie das Werk selbst.

Thomas Besenbeck auf Instagram


07 »GELB-WESTEN statt GELD-WESTEN« von Michael G. Schüll

nur am Eröffnungstag / im Innenstadtbereich

ANPROBE von WARNWESTEN auf einem mobilen KLEIDERSTÄNDER zum EINSTIEG in PREKÄRE BESCHÄFTIGUNGSVERHÄLTNISSE.

Der Künstler, Galerist und Organisator/Kurator Michael G. Schüll lebt analog und arbeitet (auch digital) in Fürth.

  •  kunstaktionen+ videokunst+ doku-videos+ lichtbilder(serien)+ objektkunst+ (themen-)ausstellungen
  • langjährige tätigkeit im bereich kunsterziehung+ fachzeichnen
  • galerist+ organisator von themen-treffen

Im Jahr 1990 gründete er in der Sigmund-Nathan-Straße 10 in der Fürther Vorstadt die Atelier-Galerie BÜRO_FÜR_KUNST mit Teilnahme an den Fürther GALERIETAGEn in den folgenden Jahren. Seit 2014 als BÜRO_FÜR_KUNST_T24 in der Theaterstr. 24 in der Fürther Altstadt, schräg gegenüber der damals legendären GALERIE 17 von Ralf Huwendiek. Das 30-jährige Bestehen des BÜRO_FÜR_KUNST wurde im Jahr 2020 gefeiert. Umzug im Jahr 2020 in eine große Garage im Hinterhaus der Karolinenstr.12 in Fürth - jetzt wieder in der Vorstadt als GALERIE in der GARAGE ( GAGA ) des BÜRO_FÜR_KUNST_K12 - mit Sommer-Flohmarkt-Terminen.


08 + 09 »Takeaway« Pommes und saure Gurken zum Abreißen von Anja Gmeinwieser

nur bis Ende Juli zu sehen / im Innenstadtbereich

Potentielle Pommesbude

Wenn ich älter bin, könnte ich Fritteuse werden, also jemand (weiblich), der mit einer Fritteuse frittiert, versteht ihr, ich würde die Berufsbezeichnung einfach auch Fritteuse nennen (männlich: Fritteur). Ich wäre also Fritteuse der besten Pommesbude der Stadt, eine Pommesbude, die den Namen verdient, wo die Pommes dickheißundfettig in Tüten mit Zeitungspapieroptik über den Tresen gereicht werden, wo wir uns mit Brummlauten verständigen können, weil es nur drei Sachen gibt: Fritten, Ketchup, Mayo. Und Ketchup und Mayo in so Pumpspendern, also eigentlich reichen Handzeichen, um die Zahl der gewünschten Portionen zu zeigen. Ich würde irgendwo ein Schild aufhängen, wo draufsteht „bei uns ist der Kunde Kunde“. Oder so. Das klingt alles ein bisschen herzenskalt, aber das stimmt nicht, es gibt eine spezifische Nähe, eine gewisse Intimität in der gastronomischen Garstigkeit. Wird völlig unterschätzt. 

Ok ich gebe zu, ich stehe dem Geruch von Frittierfett mit gar nicht so positiver Einstellung gegenüber, ich wäre eigentlich lieber Kundin dieser Pommesbude. Oder sagt man Gast?

Ich will diese Pommesbude nur deshalb, weil es sie noch nicht gibt.  Ich müsste also jemanden dafür bezahlen, dass er/sie für mich frittiert. (Suche Fritteuse (m/w/d) für beste Pommesbude, Voraussetzungen: selektive Unfreundlichkeit mit Augenzwinkern, Gleichgültigkeit gegenüber dem Geruch von Frittierfett, und die Person müsste wahrscheinlich so ein Hygiene-Häubchen anziehen. Damit ich noch in den Spiegel schauen kann, werde ich überdurchschnittlich gut bezahlen, sagen wir 35€/Stunde/brutto + Gewinnbeteiligung). 

(Sieht so aus, als würden die Pommes entweder sehr teuer werden, oder man müsste sie staatlich fördern lassen.)

Es könnte vor der Bude so Stehtische geben, die von den Kund*innen selbst bei Bedarf abgewischt werden. Wer seine Fritten mit Freund*innen teilt, so wie früher im Freibad, zahlt weniger. Wer seine Fritten mir Fremden teilt, zahlt noch weniger. Wer aus Stilgründen Prosecco dazu nimmt, kriegt auch Rabatt. Kinder: Rabatt, aber keinen Sekt. Das kündige ich mit so %-Schildern an den Scheiben an. Gegessen wird mit den Fingern, Fettfingerflecken auf den Prosecco-Gläsern sind da halt und Haltung muss nicht. 

Ok, mir fehlt auch jeder Fritteuse-Unternehmer*innen-Geist. Schade. 

Jemand anders muss das machen. Wahrscheinlich hat eh jemand schon dieselbe Idee, das geht so mit Ideen, oder?

Anja Gmeinwieser (geboren 1989 in Mainburg) zeichnet eigentlich nicht.


10 »Der Himmlische und der Irdische« von Petra Krischke

Eingang zum Stadtpark Fürth, Engelhardstraße

Wo viel Licht ist, ist viel Schatten. Wer kennt es nicht? Petra Krischke versucht auf humorvolle Weise verschiedene Einstellungen zu unseren Haustieren ins Gleichgewicht zu bringen. Der porzellangleiche Schönling im himmelblauen Gewand schwebt graziös am Geländer entlang. Nach Blumen duftend, elegant und mit elastischem Schritt, folgt er treu wie das Vergissmeinnicht, aufmerksam seinem menschlichen Begleiter. Doch auch ihn plagen irdische Bedürfnisse und er entledigt sich des Ballastes, an manchmal ungeeigneter Stelle in wenig schmeichelhafter Stellung und im dunkelgrauen Tarngewand. Das würzig riechende Häufchen bereitet dem verantwortlichen Zweibeiner ein herzerwärmendes Gefühl in der Hand. Er hat hoffentlich immer ein hilfreiches Entsorgungbeutelchen dabei!

Petra Krischke studierte von 1980 bis 1986 Grafikdesign und von 2005 bis 2014 Malerei, Konzeptkunst und Kunst im öffentlichen Raum mit Diplom postgrad. Bekannt wurde sie durch große Projekte bei der Blauen Nacht, den Fürther Glanzlichtern, der Ortung X in Schwabach, Boulevard Babel und Lost and Found. Sie wurde unter anderem mit dem Akademiepreis, dem Kunstpreis der Blauen Nacht und dem NN-Kunstpreis ausgezeichnet. 2019 durfte sie die Stadt Nürnberg bei der ersten internationalen Kunstbiennale in Rumänien vertreten. Die letzte Einzelausstellung war in der Städtischen Galerie in Schwabach. Öffentliche Ankäufe gibt es von der Kunstvilla Nürnberg, dem Spielzeug-Industriemuseum Neustadt bei Coburg und dem Rathaus Heroldsberg. Vor kurzem wurde sie in den Vorstand der Albrecht-Dürer-Haus-Stiftung berufen. Sie betreibt eine Ateliergalerie in der Nürnberger Südstadt, die im BR Fernsehen als Künstlerportrait vorgestellt wurde.

petra-krischke.de 


»DIMM DICH FAD – Anleitung zum Mittelmaß« von Kommando Romadur – Kultursterbebegleitung

Natalie deLigt, Martin Fürbringer und Claudia Schulz / Stadtpark Fürth, neben der Minigolfanlage

Unperfektheit ist schön, Verrücktheit ist großartig und es ist besser komplett verrückt zu sein, als komplett langweilig!

Natalie de Ligt, Kommando Romadur

 

Wir wurden nicht geschaffen, um perfekt zu sein. Es hat lange gedauert, bis ich das verstanden habe. Das Leben muss nicht perfekt sein, um bezaubernd zu sein.

Martin Fürbringer, Kommando Romadur

 

Ich verrate euch das Geheimnis: keiner von uns kann versprechen, perfekt zu sein. Letztlich können wir alle nur versuchen, einander mit allem zu lieben, was wir in uns haben.

Claudia Schulz, Kommando Romadur

 

In einer groß-angelegten Studie untersuchte Kommando Romadur, wie sich der Drang nach Perfektionismus, das Streben nach Selbstoptimierung und der Wunsch nach Einzigartigkeit auf die Psyche der Bevölkerung auswirken. Die Ergebnisse dieser Studie sind alarmierend und lassen selbst die dt. Ethikkommission aufhorchen. Die Mehrheit der Deutschen leidet unter den Zivilisationskrankheiten Hybris, Narzissmus und krankhaftem Selbstdarstellungszwang. Geht man von einem exponentiellen Wachstum aus, besteht die Welt schon im Jahr 2029 zu 76% aus Egoman:innen. Dies gilt es zu verhindern.

Mit ihrem DIMM DICH FAD, der mit der Hilfe von führenden Psycholog:innen erarbeitet wurde, wagt KR den Versuch, die Menschheit zurück ins Mittelmaß zu führen.

KR garantiert ein Erlebnis der besonderen Art, während rundherum die Vögel zwitschern und der Wind in den Bäumen rauscht.

Kommando Romadur - Kultursterbebegleitung

besteht aus den drei SystemwissenschatflerInnen und ParapsycholgInnen Natalie de Ligt, Martin Fürbringer und Claudia Schulz. Drei putzige Pathologen und Heilpädagogen in der Palliativabteilung der menschlichen Errungenschaften. Einfühlsam und warmherzig sitzen sie am Sterbebett der Vernunft. Unerschrocken fühlen sie dem Weltkörper den Puls, messen der Kunst Fieber, schauen in alle Löcher des Unbewussten, diagnostizieren, sezieren und obduzieren. Niemals aber machen sie Abstriche!

Natalie de Ligt, geb. 1969, Leiterin der kunst galerie fürth. Kopf von Kommando Romadur.

Martin Fürbringer, geb. 1971, bildender Künstler und Videokünstler. Bauch von Kommando Romadur.

Claudia Schulz, geb. 1980, Regisseurin und Autorin. Herz von Kommando Romadur.

Die Labore, Werkstätten und Experimentiergärten befinden sich im Kunst- und Kurhaus Katana in der Nürnberger Südstadt.

Bisherige Forschungsschwerpunkte: Haustiere, Kulturhauptstadt 2025, Kot, Trends und Hypes, Besessenheit und Wahn, die 7 Todsünden, Macht durch Sprache, Schlaf, Blaues Blut.


12 und 19 »DIALOG« Graffito von Kurt Neubauer

Dialog 1: Otto-Seeling-Promenade 25 / Dialog 2: am Infra-Häuschen an der Unterführung Schwabacher Str. bei der Comödie

Zwei gesprühte Portraits (Graffito) von einem hockenden Jungen animieren Passanten zum visuellen Dialog, verstärkt durch die Grußformel der Alltagssprache: HEY und BIS SPÄTER.

Kurt Neubauer

1966 geboren, studierte erst Kommunikationsdesign, dann Freie Malerei (bei Prof. Johannes Grützke) in Nürnberg. 1996 gründete er mit Tania Engelke das »Grafikatelier«, 1999 erhielt er den Fritz-Wolf-Preis für Karikaturisten der Stadt Osnabrück. Heute lebt und arbeitet Neubauer als freier Maler und Grafiker in Nürnberg.

Bei den Sagenbüchern „Stadtgeheimnisse“ (2007), „Das Wütige Heer am Walberla“ (2009), „Maingeister“ (2012) und „Tauberflüstern“ (2015) fungierte er als Herausgeber und Illustrator. Seit 2003 organisiert er mit Tania Engelke und Volker Hahn die Ausstellungsreihe Kunst & Genuss rund ums Walberla. 2009 gewann er den Kunst & Genuss Preis des Landkreises Forchheim, 2017 den 2. Preis.


13 »Hallo?« Fassadenmalerei von Sascha Banck

Hornschuchpromenade, Ecke Luisenstraße

Wer war denn eigentlich dieser Hornschuch, nach dem die Promenade benannt wurde?

Geheimrat Christian Heinrich Hornschuch (geb. 2. März 1838 in Abtswind; gest. 17. Januar 1912 in Fürth) war ein bedeutender Industrieller, Magistratsrat und Stifter.

Für seine Firma Weber und Ott ließ er 1883 das erste Überlandtelefon Deutschlands zwischen seinem Fürther Hauptkontor an der Maxstraße 36 - 38 und der Weberei in Forchheim entlang des Ludwig-Donau-Main-Kanals legen. Die Gesamtlänge betrug 34 Kilometern und blieb bis mind. 1887 die längste Telefonleitung Deutschlands.

 

Heute sind Telefone allgegenwärtig und wir sind scheinbar mit der ganzen Welt verbunden.

Auf dem Stromhäuschen in der Hornschuchpromenade erinnert ein kleines Mädchen mit einem großen alten Telefon daran, wie absurd es sich anfühlt, wenn man das erste Mal mit jemanden spricht, der gar nicht anwesend ist.

Sascha Banck ist Fürther Künstlerin. Sie hat freie Malerei an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg studiert und arbeitet seit 2008 freischaffend. Neben der Malerei realisiert Banck Projekte im öffentlichen Raum. 2008 erhielt sie den Kulturförderpreis der Stadt Fürth und im Oktober 2015 war sie Künstlerin des Monats der Metropolregion Nürnberg.

sascha-banck.de


14 »Was macht die BiberIn auf der Hornschuchpromenade?« Skulptur von Henrike Franz

Hornschuchpromenade

Biber – das sind mittlerweile unsere Nachbarn und Mitbürger. Ihr Lebensraum ist oft auch unser Lebensraum. - wir haben also etwas gemeinsam

Ich mache mit meiner Mörtelskulptur den Biber in Fürth sichtbar.

Wieviel Toleranz (im Speziellen, aber auch im Allgemeinen) bringt eine Stadtlebensgemeinschaft auf? Welcher Raum wird wem überlassen? Wo hört „Natur“ auf und fängt „Stadt“ an? Wasserwirtschaft, Nachhaltigkeit, Klimaschutz...

der Biber ist dabei!

Henrike Franz

"In meinen Werken nehme ich den Faden der Gedanken auf. Der Anfang der Gedanken liegt dabei in unserem Vermögen wahr zu nehmen. In Zeichnung übersetzt werden die gewonnenen Gedanken weitergesponnen – mit welchem Ende?"

Auf Papier und Leinwand, in Collagen und Installationen lässt Henrike Franz unterschiedliche Wahrnehmungsebenen und Perspektiven in einen zauberhaften gezeichneten Dialog treten.

Studium Freie Bildende Kunst an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz (1994-2001 mit Diplom und Meisterschülerin)

Lebt und arbeitet in Erlangen (Atelierhaus Thalermühle ) und Bad Münster am Stein.

wahrzeichnen.de


15 »in transition« Ein Schritt in die Zukunft von Dominik Schoell

kuratiert von Christian Fritsche / Hornschuchpromenade

Beim Durchschreiten der Skulptur lässt Du die Vergangenheit hinter Dir und betrittst für einen Moment die skulpturale, gegenständliche Gegenwart. In der Skulptur nimmst Du Kontakt mit ihr auf. Du spürst die klaren, harten Kanten und streichst über die komplexen, sanften Oberflächen. Du wirst Teil der Skulptur. Die Zukunft liegt auf der anderen Seite.

Wir überqueren täglich Schwellen, betreten neue Bereiche und erweitern unseren Wirkungsraum gedanklich und physisch ohne dem Moment des Übergangs Beachtung zu schenken, ihn zu zelebrieren oder in ihm zu Verweilen. Die begehbare Betonskulptur „in transition“ definiert einen Ort an dem die Verbindung von Mensch und Skulptur zu einem Spiel zwischen Mensch und Beton wird. Die Skulptur kann auch den Rahmen bieten zur Selbst-Inszenierung oder Interaktion mit der Umgebung. Das lässt „in transition“ lebendig werden.

In der Hornschuchpromenade, einstmals der Ort welcher mit der ersten Eisenbahntrasse in Deutschland - der Ludwigseisenbahn - ein Tor zu einer neuen Zeit aufgezeigt wurde, bietet heute die Skulptur „in transition“ dem Besucher die Möglichkeit einen bewußten Schritt durch sie hindurch in die Zukunft zu wagen.

Dominik Schoell studierte an der Technischen Hochschule Nürnberg Architektur und Philosophie. Wesentlicher Antrieb seiner gestalterischen Arbeit ist seine Praxis als Architekt. Schoells bildhauerische und skulpturale Objekte gründen in architektonischen Verfahren, die eine Dekonstruktion zum Ziel haben. Sein gestalterischer Blick spannt ein Panorama auf: Ausgehend von seiner architektonischen Kernkompetenz arbeitet der bekennende Musikliebhaber und Spezialist für Soul der 60er bis 70er Jahre (Soulweekender/ Soulnight) als Steinbildhauer. Er ist Mitbegründer des Büros „IS ARCH“ und Lehrbeauftragter an der Technischen Hochschule Nürnberg im Bereich Darstellen und Gestalten.

dominikschoell.net


16 »Stardust« Umgebungsverwandlung von Stefanie Pöllot

Kiosk 762, Jakobinenstrasse 4 A

Am Kiosk 762 in der Jakobinenstrasse wird ein Standard-Kaugummiautomat installiert. Der Automat ist mit transparenten Kapseln befüllt, die mit irisierendem Glimmermaterial gefüllt sind.

Passanten und Besucher können sich eine Kapsel für 0,50 € ziehen.

Bei dem Kunstobjekt handelt es sich einerseits um ein fest installiertes Kunstwerk, das an seinen Ort gebunden ist und andererseits breitet sich der Glitter weit über den örtlich definierten Raum hinaus aus. Im urbanem Stadtraum sind Kaugummiautomaten ein geläufiges Bild. Das Kunstwerk und seine formale Erscheinung ist unseren Sehgewohnheiten bekannt. Erst beim genauen Hinsehen zeigt sich die Differenz und das Objekt offenbart sich als künstlerische Intervention.

Der Passant ist aktiv in den Prozess einbezogen.

Beim Öffnen der Kapsel und dem zerstäuben der Partikel erlebt der Besucher einen ephemeren Moment eines betrachtenden Bildes. Diese winzigen Partikel gehen dann auf ihre Reise und reflektieren sich im Licht; sie tragen zur Kommunikation und zum Staunen bei und erobern sich ihren eigenen Raum. Durch die Verteilung der reflektierenden Partikel verändert sich seine Umgebung auf eine sehr subtile Weise und trägt zu einer poetischen Aufladung unseres Alltags bei.

Stefanie Pöllot lebt und arbeitet in Nürnberg

1994-2000 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg

2020 Otto - Grau Kulturpreis 2020

2018 Förderpreises des Bezirks Mittelfranken

2014 Kulturförderpreis für Kunst und Wissenschaft der Stadt Nürnberg 


17 »Goldmund Poetry to go« von Christine Falkenburger

U-Bahn Ausgang Jakobinenstraße, Ausgang zum Platz der Opfer des Faschismus

Die Installation Goldmund Poetry To Go von Christine Falkenburger nimmt Passanten beim Vorbeigehen in die verborgene Welt der Phantasie. Sie können vor dem ehemaligen Kartenhäuschen stehen bleiben, Goldmunds Stimme lauschen, das Visual betrachten, um dann wieder etwas verzaubert mit einem Aufkleber als Mitbringsel in den Alltag zurückzukehren.

 

Herzlichen Dank auch an Sebastian Stenz für das Visual und sz4lor für die Zeichnung auf der einen Seite des Aufklebers, auf der Rückseite Gedichte von Goldmund Poetry

Die Fürther Künstlerin Christine Falkenburger zeigt Ihre Fotokunst bei Instagram und Facebook unter dem Namen goldmundblog.

Sie kann sich in Gesichter lebenserfahrender wie lebenssuchender Menschen hineinversetzen und sie emotional spiegeln. Die jeweilige Kamera gibt den Rahmen vor und das erfahrene Auge versucht es umzusetzen. Alles wird erfahren, von lostplaces, Landschaftsfotografie oder Nahaufnahmen, sie sucht das Unergründliche.

Verschiedene Ausstellungen zeigten ihre Fotokunst. Die ersten Erfahrungen sammelte sie bereits mit 14 Jahren bei einem Fotografen, der ihr auch die erste Spiegelreflexkamera schenkte. Auch wenn das Studium sie zuerst in eine andere Richtung trieb, konnte sie als Socialmediaspezialistin und Contentmanagerin immer wieder auf die Fotokunst zurückgreifen und weiter ausbauen.

Ihre zweite wichtige Kunstform ist Poetry, als Goldmund ist sie seit 2007 bei Radio Z mit ihrer eigenen Sendung präsent. Als Goldmund Poetry tritt sie auch seit 2019 an verschiedenen Orten, unter anderem wie dem Staatstheater, der Desi und der Weinerei auf.


18 »Zebrabaum« Luftballonskulptur von Inkyu Park

nur so lange die Luftballons überleben / Südstadtgärtla Herrnstraße Ecke Schwabacher Str. 

Der koreanische Künstler Inkyu Park wurde durch Kinderbücher über die Tiere im Zoo, die er als kleiner Junge gelesen hatte, zu seiner Arbeit Zebrabaum inspiriert. Das schwarz-weiß gestreifte Pferd hatte es ihm besonders angetan. Er konnte es nicht glauben, dass dies ein reales Tier sein soll, bis er es selbst mit eigenen Augen im Tierpark in Seoul gesehen hatte.

 

Park hat für den Zebrabaum etwa 100 Luftballons mit Helium befüllt und mit schwarzem Stift bemalt. Die Luftballons sind mit Schnüren befestigt und werden durch einen Haken in der Erde gehalten.

 

Sowie auch das echte Zebra entfaltet der Luftballonbaum seine volle Wirkung am besten draußen in der Natur. Park möchte bei seinen Zuschauern eine gewisse Überraschung und Ungläubigkeit erzeugen, wenn sie den Baum sehen. So wie auch er sie hatte, als er das erste Mal ein Zebra gesehen hat.

Der südkoreanische Künstler Inkyu Park (geb. 20.04.1983 in Namyangju) begann seine Karriere mit einem Studium der Malerei an der Chung-Ang-Universität in Seoul. Nachdem er den Film „Das Leben der Anderen“ von Florian Henckel von Donnersmarck gesehen hatte, entschied er sich sein Schaffen in Deutschland fortzusetzen. Der Film weckte sein Interesse für deutsche Geschichte und er stellte sich die Frage, welche Haltung er gegenüber anderen Menschen einnehmen möchte. 2014 begann er ein zweites Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München. 2021 beendete er sein Studium mit Diplom und besonderer Auszeichnung der Akademie. Neben Ausstellungen in Deutschland, Italien und Island waren Parks Kunstwerke auch als Requisite in der TV-Produktion „Der Alte“ zu sehen sowie im Kinofilm „Feierabendbier“. 2022 stellte Park im kultur.lokal.fürth aus. Park lebt und arbeitet in Fürth.


20 + 26 »unverblümt« Krokus an Fassaden von Tania Engelke

an der Comödie Fürth / gegenüber der Comödie an der Unterführung und am Ende der Mühlstrasse

Gemalte Krokusse wachsen an eher unscheinbaren Orten – sogenannten „Nicht-Orten“. Hier wird nicht verweilt – dies sind Orte, an denen man schnell vorüber geht. Mit meiner Installation setze ich gezielte Farbakzente und mache auf diese unbedachten Ecken aufmerksam.

 

(Original-Aquarelle reproduziert auf Spezialfolie, ausgeschnitten)

Tania Engelke wurde 1966 in Braunschweig geboren und wuchs in Nürnberg auf.

Sie studierte Kommunikations-Design an der Fachhochschule Nürnberg und machte dort 1993 Diplom in den Schwerpunkten Illustration (Prof. Gerd Zwing) und Typografie. Nachdem sie in verschiedenen Agenturen als Grafik-Designerin tätig war, gründete sie 1996 mit Kurt Neubauer die Designagentur Grafikatelier in Nürnberg.

Neben ihrer Arbeit als Grafik-Designerin ist ihr die Malerei ein wichtiges zweites Standbein geworden. Der Austausch und die Ergänzung dieser beiden Arbeitsbereiche ist sogleich Inspiration und Herausforderung.

2001 wurde Tania Engelke im Berufsverband Bildender Künstler aufgenommen und ist seit 2013 Mitglied im Erlanger Kunstverein. Sie hat regelmäßig an diversen Gruppen- und Einzelausstellungen teilgenommen. Seit 2003 organisiert sie mit Kurt Neubauer und Volker Hahn die Ausstellungsreihe Kunst&Genuss rund ums Walberla. 2008 erhielt sie bei Kunst&Genuss den Publikumspreis. Seit 2010 ist sie Mitglied der Künstlergruppe Andernorts – die mobile Künstlerkolonie. Seit 2018 ist sie Mitglied der Gruppe Plus.

Tania Engelke lebt und arbeitet als freischaffende Grafik-Designerin und Malerin in Nürnberg.

tania-engelke.de


21 »Asphaltografics« Strukturen von Babis Panagiotidis

Strommast auf der Wiese neben der Siebenbogenbrücke, beim Grillplatz

„Asphaltografics“ ist eine Reaktion auf diese massive Umgestaltung unserer Umwelt, auch der urbanen Umgebung, durch das Automobil.

Autoreifen und aktuell auch Fahrradreifen, werden dabei zu Malwerkzeug. Der Reifen überträgt beim Rollen auf dem Canvas sein (von mir teilweise bearbeitetes) Profil, das zynischer Weise oft Pflanzenmuster zum Vorbild hat. Durch das Abrollen, eine Mischform aus Malen und Drucken, entstehen mit dieser Technik florale Strukturen und Pflanzen-Mutationen.

Damit schließt dieser Kreislauf, zumindest auf kreativer Ebene.

 

Babis Panagiotidis wuchs bei seinen Großeltern in einem griechischen Bergdorf auf, als es dort noch keine Stromversorgung gab. Zurück in Deutschland studierte er Kommunikationsdesign an der Fachhochschule Nürnberg. Im Anschluss war er als Art Director u.a. für die Gestaltung der Olympischen Spiele Athen 2004, tätig. Er war an zahlreichen Theaterproduktionen beteiligt u.a. „Jenseits der Schatten“ für das Theater Bonn in Kooperation mit Frieder Weiss, „ChoreOdyssee“ für die Tafelhalle und pflegte eine langjährige Zusammenarbeit mit der Palindrome Inter.media Performance Group. Sein bekanntestes Werk als Objektkünstler ist die Skulptur „Hedon is (my) Trojaner“, ein dreidimensionales Mosaik aus Computertasten, welches er 2009 zum 17. NN-Kunstpreis einreichte.

babiscloud.de


22 »Das Märchen vom Wachstum« Comicstrip von Anjo Haase

entlang der Uferpromenade gegenüber dem Waldmannsweiher

Wachstum ist wichtig, denn nur Wachstum schafft Wachstum und ohne Wachstum ist Stillstand ist Rückschritt.

 

An den Laternenmasten der Uferpromenade sehen Sie das Märchen vom Wachstum als Comicstrip in 9 Einzelbildern.

Anjo Haase ist Cartoonist, Comicstripper, Papierfigurenabarettist und Hörspielmacher. Geboren 1971 in Hannover lebt und arbeitet er in der Metropolregion Nürnberg/Fürth/Erlangen. Seit 2013 erscheint der Comicstrip „Frau Kermle und der kleine gezähmte Kapitalismus“ in der Wochenzeitschrift „Jungle World“

grosser-witz.de


23 »Wilde Tiere aus dem Totholz« Camera-Obscura-Fotografie von Günter Derleth

kuratiert von Thomas Foerster / Mauer der Foerstermühle an der Würzburger Straße

Im geräumigen hinteren Teil des großen Gartens von Günter Derleth, dort wo Bäume altersschwach umgefallen sind, wo Äste, Zweig und Laub verrotten, wo Natur sich selbst überlassen ist, wo Millionen von Kleinstlebewesen ihr Werk betreiben, dort bringt die Natur ohne jegliches Zutun Kunst hervor.

 

So fand Günter Derleth im vergangenen Sommer „Köpfe“ von „wilden Tieren“ im Totholz und setzte sie vor Landschaftsmotiven mit seiner Camera obscura in Szene.

Günter Derleth, 1941 in Nürnberg geboren. Ausbildung zum Schriftsetzer und als solcher in Nürnberg, Stuttgart und Zürich tätig. In der Schweiz erste Kontakte zur Fotografie. Ausbildung zum Fotografen und Assistenz bei verschiedenen Fotostudios. 1971-2001 eigenes Studio für Werbefotografie in Nürnberg und Fürth/Bay. Seit 1993 intensive und seit 2002 ausschließlich künstlerische Arbeit mit der Lochkamera, der Camera obscura. Mitglied im Bund Freischaffender Foto-Designer (BFF) und Berufung in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh).

guenter-derleth.de


24 »In Utero_ein inszeniertes Ritual« von Barbara Bess

nur am Eröffnungstag / Billinganlage 1a, Pyramideneiche hinter dem Café Radesel

Eine goldene Raumkapsel inmitten einer Verkehrsinsel unter einer uralten Pyramideneiche. Darin eine Drehscheibe, Audiokopfhörer und eine Reihe magischer Objekte. 7 Minuten Glücksspiel für PassanInnen, SolistenInnen und VisionärInnen.

 

Barbara Bess ist Choreografin, Tänzerin, Dozentin und Kuratorin diverser Kunst- und Kulturprojekte. Nach ihrem Studium in Salzburg und Berlin kehrte die gebürtige Fränkin nach Nürnberg zurück. Seitdem konzipiert, entwickelt und leitet sie Projekte an der Schnittstelle von urbaner und ländlicher Raumkultur und öffnet damit Möglichkeiten für Begegnung und transdisziplinären Austausch.

Seit dem Einschnitt der Corona Pandemie kreiert die vielschichtige Künstlerin und Produzentin neben Life Performances auch Filme. Außerdem unterrichtet Barbara zeitgenössischen Tanz, Komposition, Körperwahrnehmung und Yoga.

 barbara-bess.com


25 »Der Versuch in die Falte zu gehen« Wandmalerei von Planetary Intimacies Kollektiv

Ostfassade Kulturgewächshaus, Vacher Straße 204

Was ist in der Falte?

Eine Falte ist eine Spur der Bewegung. Sie hat ein Innen und ein Außen, sowie sichtbare und unsichtbare Flächen, die untrennbar miteinander verbunden sind.

Wir begreifen den Prozess des Faltens als eine Metapher für das Dazwischen. Unser künstlerischer Ansatz beschäftigt sich mit der Kontrastierung der Falte im Außen und der Falte im Innen. Das Wandgemälde auf dem Kulturgewächshaus Fürth ist ein Versuch den Moment des Dazwischen sichtbar zu machen.

 

Wandmalerei 25x2 Meter

Planetary Intimacies ist ein künstlerisches Feldforschungsprojekt, welches den folgenden Fragen nachgeht: Wie gestaltet sich meine Beziehung zur Erde? Mit welcher Sichtweise betrachte ich die Welt? Und was macht diese Perspektive mit mir, der Gesellschaft und mit dem Planeten?

planetary-intimacies.com


27 »Ikarus« Ein Fahrzeug, das vom Himmel fiel von Kultur Gewächshaus Kollektiv

Diese Installation ist nur am Eröffnungswochenende zu sehen / Feld vor dem Kulturgewächshaus Vacher Str. 204

Objekt auf dem Außengelände des Kulturgewächshauses. Installation mit Licht und Sound. 

 

Kultur Gewächshaus Kollektiv

Die Betreiber:innen Verena Evi Rothmann, Jonathan Danko Kielkowski, Peter Falkenberg und Manuell Fromm kommen alle aus der Kreativ/Kunst Branche, kennen sich schon seit vielen Jahren und haben zahlreiche gemeinsame Projekte realisiert. Seit 2019 arbeiten sie gemeinsam an der Entwicklung des Geländes und bringen hier alle ihre Erfahrungen und Skillsets mit ein. 

kulturgewaechshaus.de